
Terry Tice
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Was ist Wachstumshormon (GH)?
Das Wachstumshormon, auch somatotropes Hormon genannt, wird in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert. Es spielt eine zentrale Rolle bei:
Wachstum von Knochen und Muskeln
Stoffwechselregulation (Glukose-, Fett- und Proteinmetabolismus)
Regeneration von Geweben
GH wirkt direkt auf Zellen oder indirekt über das Insulin-ähnliche Wachstumsfaktor 1 (IGF-1).
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Warum werden GH-Werte gemessen?
Diagnose von Hypo- bzw. Hyperfunktion der Hypophyse
Kontrolle von GH-Therapien bei Kindern und Erwachsenen
Beurteilung des Stoffwechselstatus (z. B. bei Akromegalie)
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Typische Laborwerte
Parameter Einheit Normalbereich (Erwachsene)
GH-Spiegel ng/ml <1,0 (nach nüchternem Blut) – kann stark schwanken
IGF-1 µg/l 50–300 (je nach Alter & Geschlecht)
Insulin µU/ml 2,6–24,9
HbA1c % <5,7 % (normale Blutzuckerlage)
> Hinweis: GH-Werte sind pulsierend; ein einzelner Messwert kann irreführend sein. Häufig wird eine Stimulationstestung durchgeführt.
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Stimulationstests
Zur Beurteilung der GH-Sekretion werden in der Regel folgende Tests eingesetzt:
Test Ablauf Interpretation
Insulin-Toleranztest (ITT) Insulin-Injektion → Messung von GH & Glukose GH >10 ng/ml bei niedrigem Blutzucker = normal
Gastrin-Stimulationstest Gastrin-Infusion GH >7,5 ng/ml = normal
Glucagon-Stimulationstest Glucagon-Injektion GH >8 ng/ml = normal
> Bei Verdacht auf Akromegalie: IGF-1-Erhöhung + positiver Stimulationstest → Diagnose.
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Klinische Befunde
Erkrankung Typischer Laborbefund
Hypopituitarismus niedrige GH, ggf. niedriger IGF-1
Akromegalie hohe GH (nach Stimulation) + erhöhte IGF-1
Schilddrüsenunterfunktion indirekt erhöhtes GH (kompensatorisch)
Diabetes mellitus erhöhter Insulin, HbA1c >6,5 %
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Therapie und Monitoring
GH-Substitution bei Kindern mit Wachstumshormonmangel: tägliche Subcutan-Injektion; Dosierung individualisiert.
Antigrowthhormon-Therapie (z. B. Somatostatin-Analoga) bei Akromegalie.
Regelmäßige Kontrolle von IGF-1 (alle 3–6 Monate), Blutdruck, Blutzucker.
Wichtige Punkte im Alltag
Messung: Immer nach Anweisung des Arztes; nicht zu Hause ohne Anleitung.
Ernährung: Proteinreiche Mahlzeiten können GH-Spiegel kurzzeitig anheben.
Schlaf: Voller, tiefer Schlaf fördert die natürliche GH-Sekretion.
Fazit
Das Wachstumshormon ist ein Schlüsselregulator von Körperwachstum und Stoffwechsel. Durch gezielte Blut- und Laboruntersuchungen lassen sich Störungen frühzeitig erkennen und therapieren. Regelmäßige Kontrollen und ein interdisziplinärer Ansatz – Endokrinologie, Neurologie, Orthopädie – sichern optimale Ergebnisse für Betroffene.
Hochwertiges menschliches Wachstumshormon (hGH) ist ein entscheidender Peptidhormonspeicher für die Regulierung des Stoffwechsels, der Zellteilung und der Gewebereparatur. Es wird von der Hypophyse produziert und spielt eine zentrale Rolle in der körperlichen Entwicklung, im Energiestoffwechsel sowie bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Muskel- und Knochenaufbaus. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte dieses Hormons detailliert erläutert.
Wachstumshormon
Das Wachstumshormon besteht aus 191 Aminosäuren und besitzt einen hohen physiologischen Wert. Seine Hauptfunktion ist die Förderung des Zellwachstums, insbesondere in den Knochen, Muskeln und anderen Geweben. Durch die Stimulation der Leber zur Produktion von Insulin-ähnlichem Wachstumsfaktor-1 (IGF-1) trägt es indirekt zur Erhöhung der Proteinsynthese bei. IGF-1 wirkt wiederum auf verschiedene Zelltypen ein, fördert deren Teilung und differenziert sie zu spezialisierten Geweben.
Ein weiterer bedeutender Mechanismus ist die Lipolyse: Wachstumshormon mobilisiert Fettsäuren aus dem Fettgewebe und nutzt diese als Energiequelle für Muskel- und andere Körperfunktionen. Gleichzeitig hemmt es die Insulinwirkung auf das Fettgewebe, was zu einer verringerten Fettspeicherung führt. In der Jugend ist dieses System entscheidend für den Aufbau von Knochenmasse und Muskelkraft; im Erwachsenenalter unterstützt es den Erhalt eines gesunden Stoffwechsels.
GH – Auf einen Blick
Hormonart: Peptid
Quellen: Hypophyse (anterior)
Durchschnittliche Konzentration: 0,5–10 ng/ml je nach Alter und Tageszeit
Wirkungsweise: Stimuliert IGF-1-Produktion, Lipolyse, Proteinsynthese
Indikationen: Wachstumsschwäche bei Kindern, GH-Mangel bei Erwachsenen
Nebenwirkungen: Ödeme, Gelenkschmerzen, Hyperglykämie
Testverfahren: Serumspiegelmessung, Provokationstests (z.B. Insulin-Toleranztest)
Regulation: Somatostatin hemmt; ghrelin stimuliert
Krankheiten & Symptome
GH-Mangel bei Kindern (Wachstumshormondefizienz)
- Symptomatik: Niedriges Körperwachstum, geringe Körpergröße, langsamer Knochenentwicklung
- Diagnose: Serum-GH-Spiegel unter 5 ng/ml; IGF-1 niedriger als Referenzwerte
- Therapie: Subkutane GH-Spritzen, regelmäßige Überwachung der Blutwerte
Akromegalie (übermäßiges Wachstumshormon bei Erwachsenen)
- Symptomatik: Vergrößerung von Händen und Füßen, Gesichtszüge, Kieferveränderungen, Gelenkschmerzen
- Diagnose: Hohe IGF-1-Spiegel >200 ng/ml; MRI der Hypophyse zur Identifikation einer Adenom
- Therapie: Operation (Transsphenoidale Resection), Medikamente (Somatostatin-Analoga)
GH-Überproduktion bei Kindern (Gonadotrophin-produzierende Tumoren)
- Symptomatik: Frühes Erreichen der Pubertät, schnelle Körpergröße
- Diagnose: Hormonprofile; bildgebende Verfahren
- Therapie: Entfernung des Tumors, ggf. Hormonersatz
GH-Supplementierung in Sport und Anti-Aging
- Symptomatik: Erhöhter Muskelaufbau, verbesserte Regeneration, subjektiv gesteigertes Wohlbefinden
- Risiken: Ödeme, Gelenkprobleme, erhöhtes Risiko für Diabetes und Herzinsuffizienz
- Rechtslage: In vielen Ländern illegal ohne ärztliche Verschreibung
Hypogonadismus und GH
- Symptomatik: Reduzierte Libido, Müdigkeit, Gewichtsveränderungen
- Diagnose: Kombination aus LH/FSH-Mangel und niedrigen GH-Spiegeln
- Therapie: Hormonkompensation, ggf. GH-Therapie zur Unterstützung des Metabolismus
Diabetes mellitus Typ 2
- Symptomatik: Hyperglykämie, Insulinresistenz, Fettleibigkeit
- Zusammenhang: Hohe GH-Spiegel können die Insulinsensitivität verringern und die Glukoseproduktion in der Leber erhöhen
- Management: Gewichtsreduktion, Ernährung, ggf. GH-Blocker
Osteoporose
- Symptomatik: Knochenbrüche, Rückenschmerzen
- Mechanismus: Mangel an IGF-1 kann die Knochenmineraldichte senken
- Therapie: Ergänzende Behandlung mit Vitamin D, Calcium und eventuell GH-Spritzen zur Stimulierung der Knochenbildung
Kardiovaskuläre Erkrankungen
- Symptomatik: Herzinsuffizienz, Schlaganfallrisiko
- Zusammenhang: Sowohl zu niedrige als auch zu hohe GH-Spiegel können das Herz negativ beeinflussen; eine ausgewogene Konzentration ist entscheidend
- Therapie: Regelmäßige kardiologische Kontrolle, ggf. Hormonsubstitution
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wachstumshormon ein vielseitiges Molekül mit weitreichenden Auswirkungen auf Körperbau, Stoffwechsel und Gesundheit ist. Ein korrektes Gleichgewicht zwischen Mangel und Übermaß ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des Wohlbefindens und der körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Diagnostik erfolgt in erster Linie über Bluttests und bildgebende Verfahren, während die Therapie je nach Erkrankung von subkutaner Gabe bis hin zu chirurgischen Eingriffen reicht.